DIY – So geht Baumarkt besser

Wer kennt es nicht – beim Eintreten in den nächstgelegenen Baumarkt herrscht erst einmal Orientierungslosigkeit. Zwischen meterhohen Regalwänden und tausenden Artikeln bahnt man sich seinen Weg auf der Suche nach dem Wunschprodukt oder einem hilfsbereiten Marktmitarbeiter. Beide sind im Chaos zwischen den Regalen und auf den langen Gängen nicht leicht zu finden. Und statt entspannt zu Schlendern und sich auch von anderen Kategorien inspirieren zu lassen, wird man doch eher vom Fluchtreflex eingeholt. Liebe Baumärkte, das geht besser!

Wie der Handel Shopper glücklich machen kann

Zuallererst lohnt sich für Händler ein Blick auf die Bedürfnisse der Zielgruppe und das Marktumfeld. Baumärkte werden mehr und mehr von Heimwerkern mit wenigen bis mittleren Vorkenntnissen und weniger von Profis besucht.

Um das Einkaufserlebnis im stationären Handel zu steigern, bedarf es daher einiger wichtiger Faktoren und Änderungen:

  • Eine individuelle Problemlösung und kompetente Beratung, statt Selbstbedienung. Dies steigert die Kundenzufriedenheit und –bindung.
  • Das Erschaffen einladender Themenwelten statt Anordnung in Kategorien. Übergreifende Themen können mehrere Produktsegmente miteinander kombinieren und Synergie-Effekte schaffen. Während die durchschnittliche stationäre Ladenfläche zunehmend kleiner wird, wächst die Bedeutung solcher Showflächen. Auch die Category Leader sind gefragt, mit geeigneten Maßnahmen ihre Produkte am POS attraktiv zu inszenieren. Die Verweildauer wird dadurch gesteigert, Kunden inspiriert und Cross-Selling möglich.
  • Hygienefaktoren wie die schnelle Zahlung müssen unbedingt eingehalten werden. Der Einsatz von Apps wie z.B. KOALA, mit der Shopper ihre eingekauften Produkte selbst scannen und mobil bezahlen können, ist eine lohnende Investition.
  • Lokales Marketing und zusätzliche Angebote wie Workshops und Seminare fördern neben der Inspiration auch die Kundenbindung. Zum erweiterten Angebot können auch Gastronomie, Spielangebote für Kinder und außerordentliche Services wie ein kostenloser Maschinenverleih zählen.

Beispiele zukunftsweisender Konzepte

HORST

Ein Positivbeispiel eines gelungenen Baumarktes befindet sich in Hamburg-Bahrenfeld. Bei HORST setzt man auf Erlebnisshopping, angepasst an die urbane Zielgruppe. Statt der üblichen Großfläche trifft man hier auf einen deutlich kleineren Markt, in dem die Kategorien wabenförmig angeordnet und die Regale angenehm übersichtlich sind. Angeboten wird nur das, was die Großstädter auch wirklich brauchen. Darüber hinaus aber versteht es HORST die eigene Marke aufzubauen und die Zielgruppe zu involvieren. So inspirieren nicht nur die Themenwelten und Workshops auf der Fläche, sondern auch der eigene Instagram Kanal. Entsprechende DIY-Kits sind im Markt erhältlich. Der Erfolg und das große Interesse gibt den Gründern Möller und Schultchen Recht – weitere Filialen sind bereits in Planung.

Themenwelt „Smart Gardening“

Eine geeignete Themenwelt, die mehrere Kategorien miteinander verbindet und gemeinsam inszeniert, ist beispielsweise „Smart Gardening“. Ausgestellt auf einer Garten-anmutenden Aktionsfläche können Shopper hier smarte Systeme zur Bewässerung, Pflanzenpflege, Beleuchtung und Poolreinigung aber auch Mähroboter testen. Und wenn dann noch ein simuliertes aufziehendes Unwetter an der smarten Wetterstation für das Einfahren der Markise und Ausschalten aller elektrischen Geräte im künstlichen Garten sorgt, sind Ihnen faszinierte Shopper und steigende Umsätze sicher.

Fazit

Baumärkte müssen sich mehr nach den Bedürfnissen der Shopper richten. Mit dem alten Bild und alter Philosophie geht viel Potenzial verloren. Dass Baumärkte gefragt sind, hat uns Corona schon gezeigt. Nun gilt es, Kunden auch langfristig zu binden, mutig zu werden und immer wieder mit neuen Ideen zu überraschen. Wir helfen Ihnen gern bei der Konzeption und Umsetzung.